Ausstellung

Hubert Schmalix

MULTICOLOR

17 NOV — 22 DEZ 2018

Idylle trifft auf Pop, auf Abstraktion und Farbigkeit.

Zackige Linien zeichnen die auftürmenden Gipfel im eisblauem Himmel – mit festem Strich umreißt Hubert Schmalix seine kontrastreichen Berglandschaften, deren übersteigerte Farbigkeit sich dem idyllischen Motiv kraftvoll entgegenwirkt. Fläche und Strich unterteilen als Antagonisten und Verbündete zugleich die Leinwand in streng umrissene Farbpartien, die sich zu bunten Bergpanoramen, Schluchten und Tannenwäldern zusammensetzen. Während der großzügige Strich die Bildebene unterteilt, füllt das kräftige Kolorit sie mit Atmosphäre: grüne Flächen konstatieren saftige Wiesen, eine Bergspitze glüht orangefarben in der Abendsonne.

Ein Wechselspiel zwischen den Dimensionen kennzeichnen Schmalix graphische Bildwelten in den Bergen, Farbe bezeichnet die Oberfläche der Leinwand ebenso wie die Tiefe des Bildraumes. So hebt sich ein wild fließender, knallblauer Bach von moosgrüner Fläche ab, deren samtiges, seriell bedrucktes Muster sich von der kühlen Glätte des eingeschlossenen Wassers absondert und das Spiel zwischen Fläche und Tiefenraum eröffnet: beide Flächen treten ähnlich eines Vexierbildes je nach Blickwinkel in den Vordergrund, und verdrängen die andere.

In der nicht abreißenden Linie lässt Schmalix dem Strich freien Lauf, er wird im Kontrast zu den monochromen Flächen in abgegrenzten Teilen der Leinwand ornamental. Wechselnde Nah- und Fernsicht auf das Motiv verhindern eine klare Unterscheidung von Abstraktion und Figürlichkeit: im rauschenden Bach sind die wirbelnden Wellen nicht mehr und nicht weniger abstrakte, dynamische Muster. Der Strom wird zu stürzenden Strichen und umgekehrt – dazwischen umschließen die Linien als Wellenreihen die unterschiedlichsten Blautöne.

Auch in der Fauna erkundet Schmalix das kontrastgeladene Zusammenspiel von Farbe und Fläche, das Verhältnis von Linie und Raum, lässt Strich und Ton um die Dominanz im Bild ringen. Graphische Gesteinsformationen und zergliederte Blätterwerke heben sich kontrastreich ab, treten der monochromen Farbe als verselbstständigte Ornamente gegenüber, die wie vergrößerte Zierwerke anmuten.

Hubert Schmalix (g. 1952 in Graz, lebt und arbeitet in Los Angeles und Wien) kann auf zahlreiche nationale und internationale Ausstellungen zurückblicken. Seine Arbeiten waren bereits im Rahmen der Biennale in Venedig und in Sydney zu sehen und wurden zuletzt 2015 im Bank Austria Kunstforum Wien mit einer umfangreichen Einzelausstellung gewürdigt. Schmalix ist Träger des Preises für Bildende Kunst der Stadt Wien. Seit 1997 hat Hubert Schmalix eine Professur an der Akademie der Bildenden Kunst in Wien inne und lehrte an der UCLA.

Zur Eröffnung der Einzelausstellung mit neuen Werken von Hubert Schmalix am Freitag, den 16. November 2018 wird herzlich in die Galerie eingeladen.